ADAC-Winterreifentest 2018: Von "gut" bis "mangelhaft"
In diesjährigem Test wurden 28 Reifen verschiedener Hersteller in der Kleinwagen- und Kompaktklasse auf die Probe gestellt. Die Ergebnisse sind durchschnittlich – von „gut“ bis „mangelhaft“. Es ist auf aufgefallen, dass die besten Marken nicht automatisch sich in allen Bedienungen bewähren.
Ein Winterreifen soll beim Schnee, Eis und Nässe zuverlässig sein, eine sichere und bequeme Fahrt garantieren und es wäre auch schön, wenn er gleichzeitig wenig Sprit verbraucht. Das sind die klassischen Ziele, in denen ein Reifen im ADAC Winterreifentest erreichen muss – dazu noch andere Herausforderungen wie Aquaplaning, Fahrstabilität und Haltbarkeit. Im aktuellen ADAC Reifentest haben das in der Kleinwagendimension (175/65 R14) Continental und Dunlop „gut“ geschafft, in der Kompaktklasse (205/55 R 16) neben Continental und Dunlop auch noch Goodyear.
"Nankang" zeichnet sich durch deutliche Schwächen aus
Auf dem letzten Platz der zwölf Reifen in der Klasse für Renault Twingo, Ford Fiesta oder VW up! ist der chinesisch-taiwanesischer Herstellung der Reifen Nankang, der wegen deutlicher Schwächen auf nasser und schneebedeckter Fahrbahn als „mangelhaft“ bezeichnet wurde. Denn das Gesamturteil wird abgewertet, wenn ein Reifen in den einzelnen Testen Trocken, Nass, Schnee, Eis, Verbrauch, Verschleiß und Schnelllauf nur „befriedigend“, „ausreichend“ oder „mangelhaft“ abschneidet.
Teure Reifen bedeutet nicht immer gute Reifen
In der Dimension 205/55R16, der vor allem bei Kompaktfahrzeuge wie Ford Focus, Mercedes A-Klasse oder VW Golf verwendet werden, hat man festgestellt, dass teuer nicht immer gleichbedeutend mit gut sein muss: Der Premiumklassereifen, wie Michelin Alpin 5 oder der Pirelli Cinturato Winter, befinden sich in der Testtabelle (16 Modelle) jedoch nur im mittleren oder hinteren Bereich. Am Tabellenende landet der Laufenn (Zweitmarke des bekannteren Hankook) mit einer nur „mangelhaften“ Performance vor allem auf Nässe.
Dr. Reinhard Kolke, Leiter des ADAC Technikzentrums, erklärt, dass man vor dem Kauf sich zunächst fragen sollte, was man von einem Winterreifen erwartet und wo die persönlichen Präferenzen bei einem Winterreifen liegen – eher beim Fahren auf Eis und Schnee oder eher beim Verbrauch bzw. Verschleiß. Erst dann lohnt ein genauer Vergleich, denn ADAC Test zeigt, dass Premiummarken nicht automatisch durchweg gute Ergebnisse erzielen müssen.